
Deathlike Stab – „Sharp Knife Tape“ (Chopped Off Records) [Free Download]
Die Band Deathlike Stab kommt aus Brasilien und Sharp Knife ist das erste Release des Trios. Und da mein Tapedeck immer noch nicht repariert ist, muss halt mal wieder der Ghettoblaster meiner Kinder herhalten, der nicht gerade den besten Sound hat. Nach dem ersten Durchlauf des orangefarbenen Tapes fühle ich mich soundmäßig an meine frühe Jugend Mitte der Achtziger erinnert, als Bands wie beispielsweise Bathory, Kreator, Possessed oder Venom hoch im Kurs standen. Nach diesem doch recht scheppernden Durchlauf wechselte ich dann einfach lieber mal auf die Bandcampseite der Jungs, die sich im übrigen stilecht coole Blackmetal-Namen wie zum Beispiel Matador oder Phantasm gegeben haben. Die Jungs scheinen obendrein eine Vorliebe für Messer zu haben, dennoch findet in den recht übersichtlichen Texten, die allesamt auf der Tapecover-Rückseite Platz gefunden haben, keine Gewaltverherrlichung statt. Nun denn, der Sound der Jungs klingt dann auch in etwa so produziert, wie es damals Mitte der Achtziger üblich war. Irgendwo zwischen Blackmetal und Punk bzw. Crossover-Thrash würde ich die fünf Songs einordnen. Die Stücke sind recht kurz und trotz dieser Kürze bringt die Band noch etlich viele jaulende Gitarrensoli unter. Jedenfalls taugt das Tape dazu, mal wieder die alte Metalkutte zu entstauben und mit dem Walkman unterm Helm ’ne Runde mit dem Mofa zu drehen!
Drama Spleen – „Demo-Tape“ (Chopped Off Records) [Stream]
Mein lieber Scholli, was ist denn das für ein geiles Demotape dieser recht jungen und frischen Band aus Köln. Während der Pandemie gegründet wurde nach acht Monaten Bandlebensdauer dieses erste Demotape mit insgesamt elf Songs veröffentlicht. Und das pinkfarbene Ding scheppert richtig geil los, sobald es im Schacht eingeklinkt ist. Wow, ich fühle mich an die rohe Energie und Wucht früher US-Punk/Hardcorebands wie beispielsweise Minor Threat, Bad Brains oder Black Flag erinnert, die Dame am Mikro keift und speit ihren nicht zu überhörenden Ärger ins Mikro, das macht gleich hibbelig. Kann mir gut vorstellen, dass Drama Spleen live die Wände und Decken im AZ zum transpirieren bringen, da wird der Pit mit wütendem Oldschool Hardcorepunk ordentlich zum Kochen gebracht. Die Gitarren drehen frei, der Bass grummelt räudig und die Drums geben rumpelnd das hitzige Tempo vor. Und dann dieses wütende und angepisste Geschrei. Yeah, geil! Textlich gibt’s ebenso angepisste Lyrics, die übrigens auf einem klein zusammengefalteten Zettelchen nachgelesen werden können. Da wird beispielsweise über Craft-Bier trinkende Spießer, machtgeile Lügenbarone, das kapitalistische Kaputt-System, engstirnige Idioten ohne Respekt vor gesellschaftlichem Zusammenleben und allerlei anderen Sachen gewettert, die in unserer Gesellschaft schief laufen. Sehr gelungen finde ich auch die Fotos entfremdenter Straßenköter, die auf dem Cover und auf dem Textblatt zu sehen sind. Wenn ihr mit oben angegebenen Bands was anfangen könnt und ihr auch Zeugs wie z.B. Lügen, Ennolicious, Highscore, Strafplanet oder Krime mögt, dann werdet ihr das hier auch lieben! Wahnsinnig energiegeladenes Tape! Eignet sich gut auf der 9-Euro-Ticket-Zugfahrt nach Sylt zur Beschallung des Zugabteils, natürlich schön laut aufgedreht auf’m Ghetto-Blaster!