Bandsalat: Constrain, Days Spent, Forecast, Killing Me Softly, Mannequin Pussy, Woolworthy

Constrain – „Welcome To Club Vampire“ (Tomb Tree Records) [Stream]
Hab die Band neulich auf Bandcamp-Reise entdeckt, damals mit dem Split-Release mit der Band Loose Teeth. Gleich mal in den Lesezeichen-Ordner gepackt! Und siehe da, ein paar Monate sind seither vergangen und von der Bandcamp-Seite winkt schon ein neues, aktuelles Release, diesmal ist es eine EP mit fünf Songs. Und ja, das Ding hat Pfeffer im Arsch! Geilster Sass/Metalcore gekreuzt mit Screamo, Bands wie SeeYouSpaceCowboy, If I Die First oder Wristmeetrazor sind sicherlich große Einflüsse. Geile, sägende Psycho-Gitarrenriffs, fette Breakdowns, abnormales Gekreische mit gelegentlichem Cleangesang, ein Fest!


Days Spent – „Grieve​/​Thrive“ (DIY) [Stream]
Auf diese neue EP der Band aus Florida stieß ich bei einem meiner zahlreichen Bandcamp-Ausflügen. Und war direkt angefixt, vom aggressiven und extrem wütenden Hardcore-Sound der vier Jungs und der Frau am Gesang. Obwohl sich die Songs nur im Midtempo bewegen, knallt der Sound ordentlich rein. Hier spürt man förmlich die Wut und den Ärger, der hier verarbeitet wurde. Walzende Drums mit ordentlichen Crash-Becken-Einsatz, wummernder Bass, fette und sägende Gitarren und eine Sängerin, die ihre Wut aus sich rauskotzt! Roh und gewaltig, ohne Kompromisse, immer auf die zwölf! Mosh it up!


Forecast – „Utopia“ (DIY) [Stream]
Yeah, ich fühle mich gerade in die frühe myspace-Ära kurz vor den Nullern zurückgebeamt, als man noch blind aufgrund von irgendwelchen schwärmenden Worten in der Green Hell-Mailorder-Liste Zeugs wie Strongarm, Life In Your Way, Beloved, die ersten Sachen von Stretch Arm Strong oder Hopesfall bestellte und absolut begeistert zu den Klängen die Bude zerlegte und vom Schrank ins Bett divte. Genau diese Energie vermittelt die Londoner Band Forecast, die auch ein bisschen an aktuelle Bands wie besipielsweise Counterparts erinnert. Fetter Sound, coole Breakdowns, moshige Parts, unterschwellige Melodien, die sich langsam aber sicher in die Hörgänge graben, schmissige Songarrangements und überhaupt, alles richtig gemacht! Dass ich die Band erst jetzt für mich entdeckt habe? Nur ein kleiner Bandcamp-Surf-Ausflug war dafür nötig! Danke, Bandcamp, bleib bitte so, wie Du bist!


Killing Me Softly – „Autumn Lost in Silence “ (The Coming Strife Records) [Stream]
Schon die letztjährige EP hat mir glänzende Augen bereitet…jetzt also das Debutalbum mit zehn Metalcore-Granaten, die euch garantiert zum Moshen bringen werden! Breakdowns, messerscharfe Gitarren, ein groovendes und walzendes Monster aus Drums und hämmerndem Bass und dazu ein Schreihals, der keine Rücksicht auf seine Stimmbänder nimmt. So muss das! Wer Zeugs wie Poison The Well, xELEGYx,Foreign Hands, xRepentancex, God Program oder Fordirelifesake mag, wird hiermit Luftsprünge machen! Krasses Brett!


Mannequin Pussy – „I Got Heaven“ (Epitaph) [Stream]
Dass mich mal wieder ein Album, das via Epitaph erschienen ist, so richtig abholt, hat es schon länger nicht mehr gegeben. Ja, das neue und mittlerweile vierte Mannequin Pussy-Album hat es so richtig in sich. Provokant bis zum Anschlag, abwechslungsreich ohne Ende und immer die bittersüßesten Melodien am Start. Ich hab die Band aufgrund des Namens bisher zu Unrecht ignoriert, ein blöder Fehler. Die drei Damen und der Herr am Bass machen hier alles richtig! Die Musik pendelt zwischen 90’s Indierock, Grunge, Dreampop- und Shoegaze, es gibt aber auch ein paar noisige Hardcore/Punk-Ausflüge, im hinteren Teil des Albums sind drei Songs untergebracht, die ordentlich die Sau rauslassen. Ein tolles Album!


Woolworthy – „Electric Heartbreak“ (Boss Tuneage Records) [Stream]
Nach einer klitzekleinen Pause von 21 Jahren kehrt die Band Woolworthy, die 1995 in Chicago gegründet wurde, mit einem neuen Album zurück. Man könnte meinen, dass nach einer so langen Zeit sicher alles eingeschlafen sein könnte. Das ist aber absolut nicht der Fall, die Band klingt angenehm frisch und aufeinander eingespielt. Die Melodien kommen catchy um die Ecke, die Songarrangements sind stimmig, das Ding macht gute Laune! Wer auf 90’s Emorock mit Pop-Punk-Elementen steht, der dürfte mit den elf Songs seine wahre Freude haben. Musikalisch erinnert mich die Band oftmals an Samiam zur You’re Freaking Me Out-Phase, die Goo Goo Dolls, The Milwaukees oder Annalise. Mit Electric Heartbreak auf den Ohren kann die Sonne gerne scheinen!